Ute Patrzyk mit Ihrem Golden Retriever
Dundee,
der bei uns die Ausbildung zum Therapiehund für Alten-und
Pflegeheime mit Bravour bestanden hat.
Als wir im Juni
2010 unseren Golden Retriever Welpen „Dundee“ beim Züchter abholen
konnten war ich so froh! Endlich wieder ein Hund im Haus! Vorher waren
wir ein ganzes Jahr ohne Hund. Nachdem wir unseren „Bootsmann“ nach 15
1/2 Jahren gehen lassen mussten, war das tierische Treiben in unserer
Familie erst einmal vorbei. Nun sollte es also endlich wieder losgehen!
Mir war von Anfang an klar, dass ich mit diesem Hund nicht nur einen
tollen Familienhund haben wollte, sondern etwas Sinnvolles mit ihm
machen wollte. So habe ich, nachdem wir bei Heika die Junghundgruppe
verlassen haben, zwei Entschlüsse gefasst:
1.
Ich werde einmal in der Woche mit Dundee bei Yvonne zum Obedience gehen
2.
Ich werde mit Dundee bei Bärbel die Ausbildung „Therapiehund für Alten-
und Seniorenheime“ machen.
Beim Obedience haben wir nach wie vor viel Spaß und
lernen eine Menge. Es macht Spaß mit dem Hund so intensiv zu arbeiten
und Yvonne ist `ne super Lehrerin ! Auf diesem Wege ein Dankeschön an
Yvonne für ihre Geduld und ihren Humor!
Die Therapiehundausbildung bei Bärbel war zwar
anstrengend, wir haben dabei aber auch viel Spaß zusammen gehabt und
viel gelacht! Im August 2011 haben Dundee und ich die Prüfungen
erfolgreich bestanden. Im Rahmen der Ausbildung habe ich viel über die
Krankheit Demenz und deren Auswirkungen gelernt und seit September 2011
arbeiten wir nun in einem Seniorenheim ein mal in der Woche mit
demenziell erkrankten Menschen in der Gruppentherapie.
Die alten Herrschaften freuen sich jedes Mal riesig,
wenn der Hund wieder da ist. An ihn können sie sich immer erinnern!
Seniorengerecht steht auf seinem Namenschild „DANDI“. Allein durch seine
Anwesenheit begeistert der Hund die Menschen! Sie lieben es, ihn zu
streicheln, zu kuscheln, zu bürsten, ihn mit Leckerlies zu füttern und
freuen sich, wenn er auf ihr Kommando „sitz“ macht (das ich im
Hintergrund mit erhobenem Zeigefinger stehe, sehen sie ja nicht!).
Der Hund hat in der Ausbildung viel lernen müssen,
unter anderem, sich anfassen zu lassen, geduldig neben den Menschen zu
sitzen und Leckerlies aus der fast geschlossenen Hand ganz vorsichtig
herauszuholen (wichtig bei Menschen mit Schlaganfall). Er kann auch ein
paar kleine Kunststücke und bekommt am Ende der Stunde jedes Mal
Applaus, wenn er sich mit einem Diener verabschiedet.
Wir haben beide gelernt, aufeinander zu achten, der
Hund beobachtet mich genau, und weiß was ich von ihm möchte und ich
achte natürlich immer darauf, was der Hund macht. So arbeiten wir als
Team in der Gruppe und bisher konnte ich mich immer auf ihn verlassen.
Zusätzlich gehen Dundee und ich auch mit dem einen
oder anderen Bewohner spazieren. Er hat es gelernt, ganz langsam neben
dem Rollstuhl oder Gehwagen zu laufen, so dass die Senioren auch die
Leine in der Hand halten können und darauf mächtig stolz sind! Hierbei
ist es wichtig, dass der Hund gelernt hat, an der Leine keinen Kontakt
zu anderen Hunden zu haben. Ansonsten wäre der Rollstuhl samt Insasse
bzw. der Gehwagen samt Senior in sekundenschnelle auf der Straße!
Natürlich muss man bei
dieser Art der Arbeit mit dem Hund sehr konzentriert sein und den Hund
immer und jederzeit voll unter Kontrolle haben. Fehler dürfen nicht
passieren! Deshalb ist es für mich wichtig, dass ich mit einer tollen
Kollegin zusammen arbeite, die in der Beschäftigungstherapie tätig ist,
mit den Bewohnern umgehen kann und
natürlich Hunde mag!
Ganz wichtig ist es auch
zu wissen, wann der Hund überfordert ist. Er ist nun mal ein Hund und
keine Maschine und kann nicht immer perfekt arbeiten. Durch sein
Verhalten zeigt der Hund dies an, man muss es nur erkennen. Dann wird
die Stunde eben mal etwas eher beendet, wenigstens
für den Hund. Wir können dann ja noch
länger basteln, spielen, singen, puzzeln etc. Da die Arbeit für den Hund
sehr anstrengend ist, darf er maximal zwei Stunden in der Woche
arbeiten. Für ihn muss es immer
wieder ein Spiel sein!
Ich achte sehr darauf, dass Dundee neben seiner
„Arbeit“ auch einen hundegerechten Ausgleich hat, d.h. er muss mit
anderen Hunden spielen, toben, jagen und einfach nur Hund sein dürfen.
Jeden Tag gehe ich mit ihm dorthin, wo er ohne Stress frei laufen kann,
am liebsten mit seinem Freund Buddy oder mit Bruno. Dann hat er
mindestens 1/1/2 Stunden nur Spaß und ist hinterher total ausgepowert.
Um also keine falschen Eindrücke zu erwecken: mit
dieser Arbeit kann man kein Geld verdienen. Hier geht es in erster Linie
darum, anderen mit dem Hund Freude zu bereiten.
Ich könnte jetzt noch berichten wir eine
Therapiestunde im einzelnen abläuft, wie die Vor- und Nachbereitung so
einer Stunde aussieht, aber das würde wohl den Rahmen sprengen. Wer
Interesse daran hat, kann mich über Heika oder Bärbel erreichen.
Abschließend kann ich sagen, dass ich froh bin, diese
Ausbildung gemacht zu haben. Ich wollte immer die Freude und das Glück,
das ein Hund einem geben kann an andere weitergeben und mit dieser
Arbeit kann ich das tun! Im Gegenzug bekommt man so viel Dankbarkeit
zurück!
Mein ganz persönlicher
Dank geht an Heika, Bärbel und Yvonne, von denen ich so viel gelernt
habe und noch immer lerne, die nie ungeduldig mit uns sind, uns immer
wieder motivieren und sich ehrlich mit uns über unsere Erfolge freuen.
Ihr seid wirklich klasse !!
Ute Patrzyk